Hundertwassers Kommentar zum Werk
Diese Signaturtage sind nicht als Arbeitstage auf der Rückseite angegeben. Um Entspannungspausen für die Finger und den Geist einzulegen, hat Hundertwasser, bei bedeutenden Signaturetappennummern angelangt, das Signieren unterbrochen und ist mit Alberto einen Kaffee trinken gegangen, ins Arkadencafé Bella Venezia, oder eine Sektflasche wurde zu diesem Anlaß bereitgehalten, aber nicht getrunken.
Hundertwasser hat den Datumstempel gesetzt und in selbstgemachter Tusche signiert, in Tusche, die er aus flüssigem Ruß gewonnen hat, das aus seinem Ofenrohr tropft. Er hat die Gummistempel 10002 über die Zahlen 10001 gesetzt und die japanischen Stempel mit dem japanischen Stempelkissen (Inkan) angebracht.
Es wurden jeweils 10 Blätter abgezählt und jeweils 50 Exemplare in Reihen von fünf mal zehn Stück auf einem langen Tisch in einem separaten Zimmer aufgelegt, um die Signatur und Stempelarbeit zu erleichtern. Je zehn Stück übereinandergefächerte Graphiken wurden dann zum Trocknen der Rußtintensignatur und der japanischen Stempel in die Siebdruckerei zurückgetragen und auf Trockenfächer gelegt. Alberto half dabei. (aus: Broschüre zu 860 Homo Humus come va, Die Galerie, Offenbach am Main 1984)
Das war eine Anstrengung, die schwer nachvollziehbar ist: zehntausend Originale innerhalb einer Edition. Das Signieren allein dauerte achtzehn Tage, innerhalb von zwei Monaten. (aus: Hundertwasser 1928-2000, Catalogue Raisonné, Bd. 2, Taschen, Köln 2002, S. 867)