Im Winter 1972-73 reiste Willy Brand nach Fuerteventura um sich von den Strapazen des Wahlkampfes zu erholen. Dort schrieb er in aller Abgeschiedenheit seine Regierungserklärung, erreichbar nur über Funk, da es zu seinem abgelegen Hotel noch keine Telefonleitung gab.
Für den Stern reiste Robert Lebeck zusammen mit dem Journalisten Ulrich Blank unangemeldet auf die Insel und bat um eine tägliche, aber zeitlich begrenzte Begleitung des Kanzlers: “Jeden Tag zehn Minuten Zeit für ein Motiv, und danach lassen wir den Bundeskanzler wieder allein.“ Brand ließ sich darauf ein. In seiner Autobiographie “Rückblende” schrieb Lebeck: „Brandt war immer für eine Stern-Story gut, er galt als Popstar unter den Politikern, und sein größter Fan hieß Henri Nannen.“ Im Januar 1973 erschien dann die Stern-Reportage „Ein Sancho Pansa namens Willy Brandt“ in Anspielung auf das Foto des eselreitenden Bundeskanzlers.
In den folgenden Jahren verbrachte Willy Brand mehrere Urlaube auf der Insel; manch einer behauptet, er habe damals gewissermaßen die Erfolgsgeschichte des deutschen Tourismus auf Fuerteventura eingeläutet.
So würdigte die Gemeinde Morro Jable den prominenten Besucher mit einem Denkmal (“Willy Brand und sein Hund Bastian”, nach einem Foto von Robert Lebeck) und an der Strandpromenade Calle Acantilado trifft man unvermittelt auf eine Lebeck-Fotostrecke…